125 Jahre Kirchenchor – Ein kurzer geschichtlicher Abriss

 Um den Jahreswechsel 1898/99 gründete Lehrer Ph. Kaim zusammen mit einigen Frauen und Männern der damals noch jungen katholischen Kirchengemeinde in Heubach einen Kirchenchor. Nur wenig ist aus den ersten Jahrzehnten des Chores heute noch bekannt.

Neben dem Gesang spielte das Theaterspielen offensichtlich eine nicht unwesentliche Rolle, wie einige Photos von 1914, oder auch das Programm der „Weihnachtsfeier auf das 25jährige Stiftungsfest des katholischen Kirchenchores Heubach“ vom 20. Dezember 1923 belegen.

Seit dieser Zeit haben sich die Zahl der Chormitglieder sowie Repertoire, Qualität und Quantität der Auftritte stark gewandelt. Heute gehören ca. 42 Sängerinnen und Sänger dem Kirchenchor an, die mit großem Engagement ihre Stimme zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen erklingen lassen. Viele der Chormitglieder sind bereits mehrere Jahrzehnte aktiv dabei.

Von großer Kontinuität zeugt auch die Zahl der Chorleiter, die in diesen langen Jahren den Chor geleitet haben: fast alle Dirigenten waren bzw. sind im Hauptberuf Lehrer. Nachfolgerin von Ph. Kaim im Jahre 1947(!) war die Musiklehrerin Anna Eggert. Von ihr stammen zahlreiche mit Fleiß und Akribie handgeschriebene Noten, die bis heute Verwendung finden. Anton Sontag leitete von 1958 bis 1967 den Kirchenchor, danach übernahm noch einmal für zwei Jahre Anna Egger das Dirigentenamt.

Ab 1969 bis zu seinem plötzlichen Tod im Jahr 2004 führte der Heubacher Lehrer Wendelin Thorwarth den Dirigentenstab beim Heubacher Kirchenchor. Sein Sohn Martin übernahm, zusammen mit Rosemarie Pschorr als Stellvertreterin, die Nachfolge. Seit Mai 2022 leitet Walter Johannes Beck (ehemals Musiklehrer) die musikalischen Geschicke des Heubacher Kirchenchores.
Mit anspruchsvoller Kirchenmusik bei den Festgottesdiensten des Kirchenjahres und mit zahlreichen Konzerten und Auftritten konnte sich der Kirchenchor St. Bernhard auch über Heubach hinaus einen Namen machen. Dies neben der immer vorrangigen Gottesdienstgestaltung im Laufe eines Kirchenjahres.

Höhepunkte waren die Aufführung der „As-Dur-Messe“ von Franz Schubert, das „Requiem“ von Mozart, „Die Schöpfung“ von Haydn (1987 zum 75jährigen Jubiläum der St. Bernhards-Kirche), „Ein Deutsches Requiem“ von Brahms, „Die Jahreszeiten“ von Haydn, „Elias“ von Mendelssohn-Bartholdy. Im Jubiläumsjahr 1998 führte der Kirchenchor Bachs „Magnificat“ und das „Dettinger Te Deum“ von G.F. Händel auf. Von diesen Konzerten wurden auch CD-Aufnahmen hergestellt. Die Tradition regelmäßiger Konzerte setzte Martin Thorwarth fort, u.a. mit Aufführungen der As-Dur-Messe (Schubert), Weihnachtsoratorium (Bach), Petite Messe Solennelle (Rossini), Kantaten zum Advent.

Großen Anteil an der Entwicklung des Kirchenchores über Jahrzehnte hatten Bruno Herbst und seine Frau Inge. Zwanzig Jahre lang, von 1971 bis 1991, waren sie Vorstand, Kassenwart und Schriftführer in Personalunion. Neben den kirchenmusikalischen Organisationsaufgaben bereiteten sie zahlreiche Ausflüge, Chorausfahrten und Chorreisen vor: Rom, Israel, Ungarn, und die Toskana standen unter anderen auf dem Programm.
Ab 1991 stand Dr. Günter Mezger als 1. Vorsitzender dem Kath. Kirchenchor vor. Er stellte die Organisation des Chores buchstäblich auf neue Füße, indem er mit der Bildung eines Ausschusses die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilte.

Seit 2012 ist Florian Wiedmann 1. Vorsitzender des Kath. Kirchenchores St. Bernhard.

Im Jahr 1991 gründete Martin Thorwarth einen Jugendchor. „Vocal response“ ist ein ökumenisch geprägter Chor von rund 25 Kindern, Jugendlichen und Junggebliebenen, die mit fetziger Musik, Gospels und Spirituals, aber auch Filmmusik und Hits aus Musicals, großen Beifall ernten.

Im Jubiläumsjahr 2023 stehen besondere musikalische Darbietungen auf dem Programm. Die Erstaufführung der Johannespassion von Chorleiter Walter Johannes Beck an Karfreitag, ein Konzert des Jungen Chores im Mai sowie das große Jubiläumskonzert Anfang Dezember 2023, bei dem die Cäcilienmesse von Charles Gounod aufgeführt wird.